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Sommerreise #1 – Røros

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Sommerreise #1 – Røros

Am Dienstag fuhr ich also mit dem Bus von Trondheim nach Røros. Die Fahrt dauerte insgesamt rund drei Stunden und führte durch die saftig grüne Landschaft Norwegens. Ich hing meinen Gedanken nach und versuchte, noch mit den letzten Tagen abzuschließen und ein kurzes Nickerchen zu machen – was aber irgendwie nicht so ganz klappen wollte.

In Røros angekommen, musste ich mich erstmal kurz orientieren und zog es schließlich vor, es mir in einem Café gemütlich zu machen, während ich auf Papa und Susanne wartete. Eineinhalb Stunden später sah ich unser Auto auf dem Parkplatz vorfahren und lief den beiden sehr freudig entgegen 🙂

Wirklich viel machten wir in Røros nicht mehr. Gegen 8 Uhr hatten wir gegessen und fuhren dann zu unserer Unterkunft – einer super urigen Hytte in den Bergen. Es gefiel uns gleich auf den ersten Blick – die gemütlich rustikale Einrichtung, die Holzwände, die ganze Hyttensammlung. Papa meckerte jedoch ein wenig über das charmante Plumsklo auf der anderen Seite der Wiese 😀 Aber zumindest gab es fließendes Wasser und Licht.

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Wir entschieden, uns erstmal ein wenig die Beine zu vertreten und eine Runde um den nahegelegenen See zu gehen. Leider war es viel zu kühl zum Baden, denn der See sah herrlich verlockend aus! Anschließend schlenderten wir noch zu der kleinen Brücke, über die wir zuvor gefahren sind und anschließend zurück zur Hytte.

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Hier saßen und redeten wir noch bis Mitternacht im kuschelig warmen Wohnzimmer – ich hatte den Ofen angezündet, bevor wir aufbrachen – und tranken Wein und heiße Schokolade, bevor wir alle drei geschafft vom Tag in die Betten fielen.

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Obwohl ich unglaublich müde war, machte ich in der Nacht kein Auge zu. Ob es am Bett oder am deutlichen Sägen aus dem Nachbarzimmer gelegen hat, sei mal dahin gestellt. Jedenfalls hielt ich es halb 8 nicht mehr aus, still im Bett zu liegen und fing schon mal an Wasser zu kochen und mich selber soweit fertig zu machen. Kurze Zeit später krabbelten auch die beiden Holzfäller aus ihren Betten und wir machten uns erstmal an ein entspanntes Frühstück. Nachdem sowohl das Auto beladen, als auch die Hytte geputzt und schließlich auch der Schlüssel wieder gefunden wurde, machten wir uns schon auf den Weg zurück nach Røros.

Hier suchten wir zunächst die Touristeninfo auf, erfuhren von einer Straßensperre und bewaffneten uns mit einem Stadtplan. Papa und Susanne probieren sich durch verschiedene Wurstsorten an einem Stand und entschieden, sich eine scheinbar recht schmackhafte Rentier- und Elchsalami zu kaufen.

Danach ging es duch die schnuckelig verspielten Gassen weiter bis zu der Holzkirche. Die Wände und Säulen dieser waren von innen wie Marmor angemalt, erst bei genauerem Hinsehen stellte man fest, dass es sich eigentlich „nur“ um Holz handelte. Und während wir so durch die Kirche schlenderten, ertönte Musik aus der Orgel über uns.

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Von der Kirche ging es weiter zum Slegghaugan, dem Schlackehaufen mit den urigen Holzhäuschen aus der Gründerzeit der Stadt in den 1600er Jahren. Man kann sich einige der Häuschen auch von innen anschauen, doch dabei sollte man definitiv auf seinen Kopf aufpassen 😆 Von der Spitze eines Schlackehaufens kann man gut über das ganze Gelände und die Gebäude sehen, jedoch entschieden wir, dass es sich für uns nicht lohnt allzu lange dort herum zu klettern und machten uns bald auf wieder auf den Weg.

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Wir schauten auch kurz beim Bergbaumuseum vorbei, gingen jedoch nicht in die Ausstellungen, und liefen dann zum Café Frøyas Hus, das auch im Reiseführer vorgeschlagen wurde. Im Büchlein wurde es wegen der Waffeln empfohlen, doch die waren ehrlich gesagt für die Katz. Viel besser war hingegen der „Weltbeste Apfelkuchen“ mit ganz vielen Honignüssen obenauf und das ganze Ambiente des Cafés.

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Wirklich lange konnten wir jedoch nicht bleiben, denn wir wollten im Anschluss zur Olavsgruve, einem ehemaligen Kupferbergwerg etwa 13km außerhalb der eigentlichen Stadt. Da wir als einziges an der nicht-norwegischsprachigen Führung teilnahmen, konnten wir den Guid sämtliche Fragen komplett problemlos stellen und uns alles privat und ausführlich erklären lassen. Es war unglaublich beeindruckend, die ganzen verschiedenen Farben zu sehen, doch nach einer Weile wurde es ziemlich frisch da unten.

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Als wir wieder nach oben kamen, schien die Sonne prall vom Himmel, kein Wölkchen war in Sicht, nur ein leichtes Windchen wehte. Wir spazierten noch ein wenig in der Umgebung umher, schauten uns die Überreste der alten Seilbahn an, mit der das Kupfer aus den Minen in die Stadt transportiert wurde und begaben uns schließlich auf den Weg zurück zum Auto.

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Wir folgten nicht dem schnellsten Weg nach Trondheim, sondern der 705, einer Straße, die durch wunderschöne Berg- und Seelandschaften führt. Es war traumhaft schön! Und mir verschlug es komplett die Sprache, als wir plötzlich an einem Rentier vorbei fuhren. Ich konnte nur noch total aufgeregt „Da, da, da!“ rufen und mit meinem Finger vor Papas Nase nach links zeigen *lol* . Auf der Weiterfahrt begegneten uns noch ein paar Mal Rentiete und zum Schluss auch eine seelig fressende Elchskuh.

Wir machten irgendwann Pause an einem Fluss und aßen am Wasser zu abend, Brötchen, Quark, Wurst, Wassermelone und Mini-Zimtschnecken, während die Sonne warm auf uns herunter schien. Danach waren es nur noch eineinhalb Stunden Fahrt, bis wir nach Trondheim kamen.

Doch das ist eine andere Geschichte…